von Hanno Borchert
Oimara
Liedermaching von der Alm am Tegernsee
Mein erster Gedanke nach zwei Gläsern feinstem Montalcino: Diese Mucke muß über Bayerns Grenzen in strahlendem Glanz ertönen (ne, echt!), unbedingt einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Darauf werde ich später zurückkommen. Also jetzt.
Aber erstmal ist Mitternacht durch und an Schlafen vorerst nicht mehr zu denken. Soeben werden mir die Sinne bei meinem regelmäßigen nächtlichen Streifzug durch die Weiten und Tiefen „YouTubes“ auf der Suche nach neuen musikalischen Inspirationen von drei exorbitant coolen Songs geschärft. Ich bin hellwach! „Oimara“ hat mich in seinen Bann gezogen. „Oimara“ alias Beni Hafner von der Alm am Tegernsee im tiefsten Bayern.

https://www.youtube.com/watch?v=wqDl6SUWP1I
Ok Leute, nun bleibt mal locker. Coole Songs müssen nicht zwingend aus London, New York oder Berlin kommen…
„Oimara“ ist Liedermacher, schreibt und singt seine eigenen Lieder, wenn man so will Volkslieder, keine alten, sondern neue, moderne halt. Seine außergewöhnliche Wortgewandtheit, sein teils frecher Wortwitz und humorvolle Zweideutigkeit kommen in lokaler Mundart daher und werden untermalt von einem feinen Fingerpicking an der Gitarre. Seine charismatische Stimme vermittelt einen schnellen Zugang zu seinen musikalischen Streifzügen durch die Heimat, seinen Betrachtungen und Reflexionen, die der Künstler da, auch in kabarettistischer Art und Weise, mit einem fetten Augenzwinkern seit ein paar Jahren auf Video gebannt hat und bei Live-Auftritten in der Region präsentiert. Diverse Musikgenres werden bespielt, Rockiges zum Beispiel. Bluesiges scheint immer wieder durch, mal mehr, mal weniger, ist sozusagen der musikalische rote Faden, ohne wirklich im Vordergrund zu stehen. Und ein wenig gejodelt wird auch.
Absolute Höhepunkte seines Schaffens und damit Anspieltips auf „YouTube“ sind für mich auf jeden Fall die oben erwähnten Songs „Lederhosn“, „Stammtisch“ und „Bierle In Da Sun“, die mich um meinen Schlaf gebracht haben. Das ist wahrlich meisterlich!
Letzterer Song war auch Namensgeber für das CD-Erstlingswerk im letzten Jahr, welches Beni Hafner zusammen mit seiner Band im Studio eingespielt hat. Die Scheibe vermittelt, ebenso wie die Videos, eine frische, positive und gleichwohl bodenständige Grundstimmung und man spürt beim Zuhören förmlich, daß der Urheber emotional mit seiner Region, seiner Heimat stark verwurzelt ist. Die Poesie seiner Lieder ist eng verbunden mit der Poesie des Lebens.

https://www.youtube.com/watch?v=W6thq03rec8
„Bierle In Da Sun“ ist ein richtig geiles Volks-Pop-Album voller kleiner Raffinessen und hoher Dichte, wo nicht einmal der Anflug von Tristesse aufkommt.
Es macht große Freude, sich der Musik „Oimaras“ hinzugeben und man kommt nicht umhin, sie auch mit dem Herzen zu hören. Wahrscheinlich, weil die Lieder von Beni auch mit dem Herzen geschrieben wurden.
Bei Beni Hafner stimmt so ziemlich alles. Eine kleine Sensation in der bayerischen Musik- und Kulturwelt. Und hoffentlich bald weit darüber hinaus!
Oimaras Konzerttermine sind seiner Webseite zu entnehmen: https://oimara-musik.de
Die CD „Bierle In Da Sun“ ist auch hier bei seinem Label zu erwerben: https://www.bognermusik.de/search?sSearch=oimara
Hier ein paar Musikstücke zum Anspielen:
Lederhosn
Stammtisch
Bierle In Da Sun
Hanno Borchert
Hanno Borchert, Cuxhavener Jung von der Elbmündung, Redakteur der alten wie neuen „wir selbst“, zwischendurch Redakteur der „Volkslust“. Ausgebildeter Handwerker mit abgeschlossenem Studium der Wirtschaftswissenschaften, der gerne liest, wandert, musiziert, malt und sich mit der Kunst des Graphik-Designs beschäftigt. Aktiver „Alter Herr“ der „Landsmannschaft Mecklenburgia-Rostock im CC zu Hamburg. Parteilos. Ist häufig auf Konzerten quer durch fast alle Genres unterwegs. Hört besonders gerne Bluegrass, Country und Irish Folk und darüber hinaus derzeit u.a. Gerhard Gundermann, Herbert Pixner Projekt, Andreas Gabalier, Rammstein, Delvon Lamarr Organ Trio, Jefferson Airplane, Velvet Underground und den Nachwuchskünstler Tom Mouse Smith.