Zum Exitus der deutschen Demokratie – eine Leichenfeldbetrachtung

von Thor Kunkel

Zum Exitus der deutschen Demokratie – eine Leichenfeldbetrachtung

Manche Dinge lassen sich nicht ungeschehen machen. Fassungslos steht man vor dem Schaden, der angerichtet ist und stellt fest, die rotgrünen Totengräber der Demokratie haben ganze Arbeit geleistet. Ja, sie hat sich erledigt, – die gute alte, deutsche Demokratie. Wird nie mehr auferstehen, denn dergleichen gibt es nur in Märchen. Mag sein, dass sie auch 80 Jahre nach dem Ende des II. Weltkriegs nichts weiter war als ein zartes Pflänzchen, doch dieses schmähliche Ende – Klappe zu, Affe tot! – hat sie gewiss nicht verdient.

Mancher hat die Sache vielleicht doch kommen gesehen: Der Eindruck in einer „gelenkten“ Demokratie zu leben, hängt unweigerlich mit den bleiernen Merkel-Jahren zusammen. Unvergesslich der Ausruf der einstigen Weltkanzlerin, eine bestimmte demokratische Wahl sei „unverzeihlich“ und „müsse zurückgenommen werden.“ Nicht viele, aber doch einige, sind da hellhörig geworden, vor allem Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR. Die Parteien des selbstbefundenen demokratischen Spektrums, –also alle Parteien, die heute für den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands verantwortlich sind, die bekannten Politiker-Klüngel, die ihre eigenen Wähler misshandeln, verachten, verhöhnen – gingen in diesem Januar 2024 noch einen Schritt weiter. Sie sprachen das offen aus, was in den Hinterzimmern der Macht schon geraume Zeit als letztes Mittel – angesichts verheerender Umfragewerte – diskutiert wird: a.) Wenn das Volk nicht so wählt, wie wir wollen, ändern wir einfach die Regeln. b.) Wenn sie die „anderen“ wählen und nicht uns, sperren wir die anderen mit Hilfe von unserem Verfassungsschutz aus. Und c.) Ja, wir können das, liebe Wähler*Innen, denn wir bestimmen, was Demokratie ist und nicht ihr.

Nun klingt das wie die ersten Paragrafen einer neuen Carta geballter Menschenverachtung, formuliert von Zynikern und Verächtern der Demokratie. Und doch stehen diese Gedanken nun deutlich im Raum.

Man mag es kaum glauben, dass ausgerechnet diejenigen, die sich bei jeder Gelegenheit als lupenreine Demokraten aufspielen, nun am lautesten nach Diktatur schreien. Die Anzahl deutscher Politiker, die ein Verbot ihres politischen Gegners fordern, ist alarmierend – oder einfach auch nur absurd wie im Fall der Vertreterin einer 3%-SPD, die lautstark forderte eine Opposition von über 34% zu verbieten. Der Schwanz wedelt hier mit dem Hund, aber das ist ja in Deutschland normal, von einer „Tendenz zur (Öko)-Diktatur“ zu sprechen, wäre der Euphemismus des Jahres. Parallel dazu laufen gewisse Überlegungen, einem Oppositionspolitiker „die Grundrechte zu entziehen“. Geht das überhaupt? Offenbar, wenn die Machthaber sich bedroht oder bloßgestellt fühlen! Bleibt wieder mal nur die leidige Frage, hat der deutsche Politiker denn wirklich gar nichts aus seiner allgegenwärtigen NS-Geschichte gelernt? Wenn der Staat sich heute anmaßt, unliebsamen Personen die Grundrechte abzuerkennen, was sollte ihn morgen daran hindern, dieselben komplett und nach Willkür zu streichen? Es sei hier einmal nicht an die Juden erinnert, sondern an die vogelfreien Lischenzys im nachrevolutionären Russland, eine Art Kaste aus in Ungnade gefallener Personen, die überhaupt keine Rechte mehr hatten. Wie weit sind wir noch vom deutschen Lischenzy entfernt? Man hat es ja deutlich vor Augen, wenn es um ihren Machterhalt geht, schrecken unsere Superdemokraten vor wenig zurück. Fast noch schlimmer sind ihre eisernen Wähler, diese bizarre Mischung aus „Omas gegen Rechts“, voll alimentierten Migrantifanten und jungen, verhaltensgestörten Frauen, die sich dem Klima zuliebe mal lieber nicht fortpflanzen wollen.

Bild aus dem Film Animal Farm nach George Orwell

Wiederum dienten sich dieses Wochenende zigtausende an, „Protest gegen die Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund“ medienwirksam zu figurieren um eine Correctiv-Spitzeldienst-Lüge zur gefühlten Wahrheit zu machen. Friede sei mit diesen Gehirntoten einer komplett gescheiterten Ideologie! Nun sei aber auch klar und deutlich gesagt: Diese Deutschen haben sich nicht freiwillig in die geistige Paralyse geflüchtet als billiger Ausweg aus Selbsthass und Wohlstandsverwahrlosung – sie sind de facto die unterjochte Kaste der bunten Gesellschaft und haben sich mit diesem Zustand gut arrangiert. Nicht nur, dass sie eine eigene politische Willensbildung ohne Lenkung durch die Staatsmedien als „unheimlich“ empfinden, sie sind auch das demoskopische Schlachtvieh, dass eines Tages vom Einwanderer abgeholt wird. Auf ihren Gebeinen soll und wird er sein neues Haus bauen. Sie wissen das und er weiß das auch, dergleichen verbindet.

Fazit: Es ist höchste Zeit, dass sich die Deutschen mit all ihren bewährten Fähigkeiten und Tugenden zusammenraufen und eine Politik, die sich gegen ihre vitalen Interessen richtet, entschieden bekämpfen: Diese schleichende Apokalypse der Verdammten, diese Verfinsterung des geistigen Horizonts muss enden, alle Schnapsideen der Elite wie tollwütige Hunde zur Strecke gebracht werden. Die Deutschen müssen sich endlich aufrappeln und die für sie tödlichen, gesellschaftlichen Mechanismen entlarven und dann eliminieren. Der von den Machthabern und ihren Systemmedien billig in Kauf genommen Tod der Demokratie hat völlig neue Spielräume eröffnet, die es vorher nicht gab. Man muss jetzt nicht mehr vortäuschen, dass man den Konsens mit ihnen will, man kann niemanden „abholen“, der in einer Diktatur leben will. Die letzte Hoffnung, dass sich der politische Wandel in Deutschland mit demokratischen Mitteln vollziehen lässt, wurde in den letzten Wochen gründlich beseitigt. Die Verantwortlichen für diesen Vor-Bürgerkrieg scheinen das noch immer nicht begriffen zu haben. Die Verhaltensmuster, nach denen sie ihre Fehlentscheidungen treffen, sind dieselben geblieben. Aber das scheint für totalitäre Systeme typisch zu sein. Sie wachen immer erst auf, wenn es zu spät ist.

Thor Kunkel

Thor Kunkel, geboren 1963 in Frankfurt am Main, studierte bildende Kunst und arbeitete von 1985 bis 1992 für Werbung und Film. Für seinen ersten Roman „Das Schwarzlicht-Terrarium“ wurde er beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Sein nächster Roman „Endstufe“ über die Pornofilmindustrie im Dritten Reich löste eine heftige Debatte in den Feuilletons aus. Thor Kunkel hat außerdem mehrere Hörspiele geschrieben.

Biographisches auf der Thor Kunkels Internetseite (www.thor-kunkel.com)

Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Ich lehne mich instinktiv nach links, wenn der Kahn rechts zu kentern droht – und umgekehrt. (THOMAS MANN, 1934, in einem  Brief an Karl Kerényi)

Naturphilosophie und Biologie, Andy Warhol und Stanley Kubrick, Pulp-Fiction und die Utopie des III. Reiches, Cargocult und gesellschaftskritische Dystopien  – sie bilden den intellektuellen Hintergrund Thor Kunkels, einer Ausnahmeerscheinung unter den Repräsentanten der neuen „rebellischen“ , von den Mainstream Medien ausgeblendeten deutschen Gegenkultur, die sich dem Konsens eines ideologisch manipulierten Weltbilds verweigert.

Der Schriftsteller galt Volker Weidermann, Feuilleton-Chef der FAS, bis 2004 als ein Hoffnungsträger der deutschen Gegenwartsliteratur.

Der Ernst-Willner-Preisträger wurde jahrelang von den Medien hofiert und vom Literaturbetrieb mit Stipendien gefördert. Das alles ändert sich schlagartig nach einer vom Spiegel lancierten Rufmord-Kampagne, die dem Autor – anhand eines von Kunkel verfassten Werkstattberichts „Revisionismus“ unterstellte. Was folgte war einer der heftigsten Literaturskandale der Gegenwart. Nie zuvor wurde ein Autor von den Medien dermaßen „hart, unerbittlich, um nicht zu sagen, gnadenlos“ (Volltext, 9/08) gejagt und beschimpft.

Dem 2004 von den Medien formulierten Kulturvorbehalt folgte die intellektuelle Ausbürgerung des Schriftstellers. Seine Romane werden demonstrativ von den Feuilletons, die sich als verlängerten Arm der Political Correctness verstehen, ignoriert oder nur schubweise rezensiert –, damit Kunkels erzählerisches Werk allmählich in Vergessenheit gerät. Die Vernichtung des Künstlers soll wie im Stalinismus durch gezieltes Verschweigen geschehen.

Schaut man sich Kunkels Bibliografie genauer an, stellt man allerdings fest, dass das Thema „III. Reich“ nur eines von vielen ist: Auch utopisch-technische Romane („Schaumschwester“), mit Herzblut geschriebene Noir-Krimis (“Kuhls Kosmos“) und eine beißende Gesellschaftskritik wie „Subs“ (verfilmt 2018 als HERRliche Zeiten von Oskar Roehler) belegen die Bandbreite dieses Autors, den manche Kritiker zu den besten Schriftstellern der jüngeren, deutschen Gegenwart zählen.

Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Thor Kunkel heute als Kreativ-Direktor einer Schweizer Werbe-Agentur, – eine „Industrietätigkeit“, wie er meint. Berufliche Stationen waren u. a. führende Agenturen wie Young & Rubicam, GGK London, Team BBDO, Scholz & Friends, Wunderman Cato Johnson und McCann-Erickson Amsterdam, wo er einige preisgekrönte Kampagnen entwarf. Nebenbei engagierte sich Kunkel immer wieder für humanitäre Hilfsorganisationen wie Mensen in Nood, die Stiftung „S.A.N.E. – A National Emergency“ und die niederländische SIRE – Stichting Ideele Reclame.

Die beiden Druckausgaben des Jahres 2022 unserer Zeitschrift sind auch noch erhältlich:

2 Kommentare zu „Zum Exitus der deutschen Demokratie – eine Leichenfeldbetrachtung

  1. Irgendwie ist es aber doch beeindruckend, wie es in diesen Tagen dem (durchaus ein wenig überraschten) Regenten gelingt, mit einem Schreckgespenst Hunderttausende auf die kalten Straßen zu bringen! Dabei, so heißt es, seien viele Mütter mit Kindern. Das muss der Neid den Organisatoren lassen …

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  2. „Sie sprachen das offen aus, was in den Hinterzimmern der Macht schon geraume Zeit als letztes Mittel – angesichts verheerender Umfragewerte – diskutiert wird“ Dem liegt ein kleiner Irrtum zu Grunde. Das Grundgesetz basiert auf dem Narrativ, daß wir Deutschen isb in Krisenzeiten anfällig wären für extremistische Propaganda. Deshalb sieht das Grundgesetz vor, daß im Ernstfall die Demokratie vor dem verführbaren Volk zu schützen sei,indem Parteien, die die Oligarchie der sich wechselseitig als regierungsfähig anerkennenden Parteien in Frage stellen, verboten, oder ihren Mitgliedern die Grundrechte entzogen werden können. Dem hat der Kampf des Verfassugsschutzes gegen solche Parteien voranzugehen. Faktisch garantiert die Verfassung die
    Herrschaft dieses Parteienkartelles,indem jede Opposition dazu verboten werden kann,um die Demokratie vor dem Volk, dem „manipulierten“ zu schützen.

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