Sensation! Weidel – Musk: ein echtes Gespräch!

von Matthias Matussek

Sensation! Weidel – Musk: ein echtes Gespräch!

Es war das Ereignis, auf das alle gewartet haben, und man wurde nicht enttäuscht, es war eine fröhliche und gegenseitig neugierige und ernsthafte Unterhaltung zwischen Alice Weidel und Elon Musk.

Alice Weidel zeigte sich faktensicher und auf Augenhöhe und durfte wohl zum ersten Mal vor großem Publikum, ja einem globalen Publikum, ausreden, ohne ständig von der ideologischen Sprachpolizei unterbrochen zu werden. Zunächst unterhielten sich beide über den Wahnsinn unserer grünen sogenannten Klimapolitik. Elon Musk, der Unternehmer mit Vision und Alice Weidel, die promovierte Ökonomin, waren sich einig darüber, dass selbst rechenschwache Klippschüler sich darüber klar sein müssten, dass man eine Industrienation nicht mit Wind- und Solarenergie betreiben kann und dass es ein Wahnsinn war, im Moment der Energieknappheit die Atomkraft stillzulegen.

Daran anschließend klärte Alice Weidel die verzerrten und unhistorischen politischen Zuordnungen, die die Rechte in Nazi-Nähe rücken. Sie erinnerte das deutsche und das US-Publikum daran, dass Hitler nicht etwa rechts, sondern links war.

Er war ein NationalSOZIALIST. Er enteignete die Betriebe, er enteignete besonders die erfolgreichen jüdischen Betriebe, er schaltete die Presse gleich und gründete mit der Gestapo seien eigenen Verfassungsschutz. Er zensierte jede Kritik, er ließ schnüffeln und verhaften und veranlasste Hausdurchsuchungen und stützte sich auf eine willfährige Kaste von Journalisten und Intellektuellen.

Kommt das jemandem bekannt vor? Eben…

Nein, sie Weidel machte klar, dass nicht die diffamierte AfD, sondern die Grünen die Nazis von heute sind. Sie sind es in ihrem Methoden und ihrem Rechtsverständnis  viel eher, denn sie sind es, die eine parlamentarische Opposition ausschalten wollen, und die Meinungs-und die Redefreiheit austilgen wollen, doch genau diese sind es, das betonten beide aus ihren jeweiligen politischen Lebenswelten, die Grundlage der Demokratie sind.

Dabei war es von einer nicht zu übersehenden Ironie, dass sie sich auf X darüber austauschten, auf jener Plattform, die die Grünen unter ihrem Big Brother Robert Habeck am liebsten stilllegen würden, mit einem Gespräch, das dem Vernehmen nach 150 EU-Beamten in Brüssel beobachtet wurde, um Anstößiges oder Verbotsfähiges zu entdecken.

Warum? Weil sie Angst vor der doch sehr erschütternden Wahrheit haben, dem Zusammenbruch ihrer woken Welt mit Green Deal und Zensur. Sie schlottern regelrecht. Und so war dieses Gespräch für alle, die auf Dutzende Kanälen zuschauten im Westen mit zeitweise 2 Millionen Zuhörern doch mit einem großen Aufatmen verbunden. Endlich dürfen wir reden! Über Alles.

Beide betonten sie, dass Widerspruch wichtig sei, Musk bekannte, dass er ebenso wenig  Ja-Sager um sich dulde, wie Weidel es tat. Und da sie sich gegenseitig mit begeisterten „Ja“s  bestätigten, fiel ihnen gleichzeitig die Komik ihrer Beteuerungen auf, denn sie sind ja nicht auf den Kopf gefallen, was bei beiden fröhliches Gelächter aus.

Doch dann sprach Weidel wieder ernst zur Sache und beklagte den Verfall des deutschen Bildungssystems und die miserablen Leistungen in den PISA-Tests, zum Staunen von Musk, der sich noch die deutschen Gymnasien aus alten Zeiten in Erinnerung hatte aus unserer einst gerühmten Bildungsnation.

Ja, das war keine Konfrontation, sondern ein lockerer Austausch unter Gleichgesinnten. Weidel berichtete über die wuchernde Bürokratie, die jede Initiative in Deutschland ersticke, wovon Musk sein eigens Lied singen konnte: es hat über zehn Jahre gedauert, bis er die Bewilligung für sein Tesla-Werk in Brandenburg bekam und musste 25 000 Seiten an Vorschriften abstempeln lassen, wie er ungläubig lachend erzählte,  auf Papier, wie sonst nur in Drittweltländern.

Die beiden waren neugierig aufeinander, sie bekannten auch ihre Ratlosigkeit über die Situation im Nahen Osten, sowas darf durchaus sein, und Musk sinnierte darüber, dass die Maxime „Auge um Auge“ möglicherweise dazu führe, dass beide Parteien blind werden. Aber Alice Weidel beeilte sich, jeden Zweifel daran zu zerstören, dass sie mit ihrer Partei hinter Israel und den Juden stehen, während die übrigen Altparteien über Lippenbekenntnisse nicht hinauskommen und die antisemitischen Islamisten ins Land einladen, die dann als Hamas-Anhänger lärmend durch deutsche Straßen ziehen und den Tod der Juden wünschen.

Dann befragte Alice Weidel Musk nach seinen Kolonisierungsplänen für den Mars, wo ich, ehrlich gesagt, ein bisschen abschaltete, dann aber wieder hellwach wurde, als sie ihn fragte, ob er an Gott glaube.

Ja plötzlich öffnete sich das Gespräch aus den Niederungen des politischen Alltags nach oben, öffnete sich weit, und es war wunderbar, das zögerliche Tasten der beiden nach den letzten Fragen zu erleben und Hunderttausende haben zugeschaut.

Meiner Ansicht nach war dieses Gespräch ein Gamechanger, ein Dammbruch, denn wir konnten die Kanzlerkandidatin der AfD offen und neugierig, sehr charmant und höflich erleben.

Es wird nicht das letzte Gespräch derart gewesen sein, denn in meiner Neujahrskonversation mit Jordan Peterson, das die Weltwoche in der nächsten Woche druckt, hatte der sich durchaus interessiert gezeigt.

So schieden die beiden nach gut einer Stunde und man durfte das Gefühl haben, dass Glasnost auch im paralysierten Deutschland angekommen ist.

Nun warten wir alle auf eine Perestroika

Matthias Matussek

Matthias Matussek, geboren 1954, wollte Missionar oder Bundesliga-Spieler werden. Er schloss einen Kompromiss und wurde Maoist. (Paul Breitner!) Nach dem Abitur trieb er sich ziellos in der Welt herum (Griechenland, Balkanstaaten, Indien). Ein ebenso zielloses Studium (Theaterwissenschaften, Amerikanistik, Komparatistik, Publizistik, Schauspiel) wurde erstaunlicherweise relativ zügig mit einem Zwischendiplom in Anglistik und Germanistik beendet. Danach wechselte er auf die Journalistenschule in München, wo es Zuspruch von erfahrenen Journalisten gab, sowie eine Abmahnung seitens der Schulleitung aufgrund mangelnder Disziplin. Nach Praktika beim Bayrischen Fernsehen und der Münchner tz wechselte er zum Berliner Abend, danach zum TIP. Die Zeit: RAF-Wahnsinn, besetzte Häuser, Herointote.

Als er 1983 zum STERN nach Hamburg wechselte, hatte er das Gefühl, endlich in der Bundesliga angekommen zu sein. Allerdings purzelte ein paar Monate später das gesamte Staresemble des STERN über die gefälschten Hitlertagebücher und war fortan stark abstiegsgefährdet. Dennoch lernte Matussek – gemeinsam mit den großen STERN-Fotografen (Bob Lebeck) – die Kunst der Reportage, die zu einem nicht geringen Teil auf der Kunst besteht, im entscheidenden Moment unverschämt zu sein. Weshalb Disziplinlosigkeit durchaus Teil des Berufes sein kann.

1987 machte ihm der SPIEGEL ein Angebot, das er nicht zurückweisen konnte. Chefredakteure und Ressortleiter gingen und kamen. 1989 konnte er seine theoretischen Kenntnisse des Maoismus nutzbringend anwenden, als er in die kollabierende DDR zog und dort ins Palasthotel. Die Lehre: kein Umweg, den wir nehmen ist unbrauchbar.Schriftsteller Thomas Brussig, der im Palast-Hotel als Etagenkellner arbeitete, und Matussek zur Hauptfigur seines Romans „Wie es leuchtet“ machte, schrieb:“ Für Matthias Matussek hatte ich die meiste Bewunderung. Er schrieb eine glänzende Reportage nach der anderen. Sie lasen sich wie Rezensionen des laufenden Geschehens…Zum Reporter muss man geboren sein – und Matthias Matussek ist es“. (Natürlich hatte er Brussig dafür ganz groß in eine Pizzeria ausgeführt.) Für eine seiner Ost-Reportagen erhielt Matussek 1991 den Kisch-Preis.

Seine Frau lernte Matussek 1990 im Roten Rathaus kennen, wo sie, von Sprachstudien aus Moskau kommend, ein Praktikum absolvierte. Zwei Jahre später zogen sie um nach New York, was damals in etwa gleich weit von Ost- wie West-Berlin lag, also durchaus neutraler Boden war. In New York entstanden nicht nur der gemeinsame Sohn sondern auch ausgedehnte Reportagen und Artikel für amerikanische Zeitungen, sowie Kurzgeschichten und ein Roman. Harold Brodkey nannte Matussek „den besten seiner Generation“.

Zurück in Deutschland zog Matussek kreuz und quer durch die Nation und schrieb eine zweiteilige Bestandsaufnahme der deutschen Einheit, die wiederum für den Kischpreis nominiert wurde. Dann nahm er Stellung im Geschlechterkampf. Mit seinem Buch „Die Vaterlose Gesellschaft“ verärgerte er den Großteil deutscher Frauen und wurde von der Zeitschrift „Emma“ zum „Pascha des Monats“ ernannt. Aus seinem Buch entstand das Spielfilm-Projekt „Väter“ (Regie: Dany Levi), zu dem Matussek das Drehbuch schrieb. Mittlerweile, hat er den Eindruck, hat man ihm beides verziehen.

Im Jahr 1999 trat Matussek die Korrespondentenstelle in Rio de Janeiro an. Er bereiste den Kontinent, erlebte Putschversuche und Katastrophen, recherchierte in Favelas, unter Drogenbanden und unter den Eliten der Länder. Für eine 2-teilige Serie zog er wochenlang durch den Amazonas, und veröffentliche das Ergebnis in Buchform unter dem Titel „Im magischen Dickicht des Regenwaldes“.

Im Jahr 2003 übernahm er die Korrespondentenstelle des SPIEGEL in London, wo er sich ehrenhafte Kämpfe mit der blutrünstigen, Deutschen-hassenden Fleetstreet lieferte, was in seinem Buch „Wir Deutschen – warum uns die anderen gerne haben können“, auf das schönste dokumentiert ist. Das Buch war 13 Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, und lieferte den Beleg dafür, dass man patriotische Gefühle nicht den Knallköpfen von rechts überlassen muss.

2003 übernahm er das Kulturressort in der Hamburger Spiegel-Zentrale. Die Presse meinte, dort sei nun „Rock n Roll im Laden“. Gleichzeitig hatte er für den SWR das TV-Format „Matusseks Reisen“ entwickelt und einen wöchentlichen Video-Blog etabliert, der 2007 mit dem Goldenen Prometheus ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr entstand sein Buch „Als wir jung und schön waren“ (Fischer-Verlag).

Schon 2007 hatte Matussek seine Funktion als Ressortchef wieder abgegeben und widmete sich den Sachen, die er am besten kann: dem Schreiben und der Disziplinlosigkeit. „Matusseks Reisen“ wurde unter dem Titel „Matussek trifft“ noch ein paar Folgen fortgesetzt und fiel dann dem Sparzwang zum Opfer. Seinen wöchentlichen Videoblog betrieb er weiter und publizierte mit „Das Katholische Abenteuer“ eine „Provokation“, die es ebenfalls in die Bestellerliste schaffte.

Nach mehr als 25 Jahren beendete er seine Zeit beim Spiegel und stellte sich als Kolumnist für den Springer-Konzern zur Verfügung, eine Zusammenarbeit, die bereits nach erfüllten und produktiven 17 Monaten beendet wurde.

Fortan arbeitet er als freier Autor für die „Weltwoche“ und den „Focus“ und andere und widmet sich erneut seinen Stärken: dem Schreiben und der Disziplinlosigkeit.

Hier finden Sie die Druckausgaben der Zeitschrift wir selbst, Nr. 55/1-2024 und 54/1-2023:

Die beiden Druckausgaben des Jahres 2022 unserer Zeitschrift sind auch noch erhältlich:

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